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Die Rauhnächte - eine magische, wunder-volle Zeit

Die Rauhnächte, auch Raunächte oder Rauchnächte genannt, sind in den vergangenen Jahren zu einer ganz besonderen Zeit für mich geworden. Ich habe mich regelrecht in diese Zeit der Innen-, Rück- und Vorschau verliebt. Meine liebsten Rituale für die Rauhnächte möchte ich gern mit euch teilen. 

Es heißt ja, die „Zeit zwischen den Jahren“ ist eine heilige, eine mystische, eine gefährliche oder zauberhafte Zeit. Es die Zeit in der die Himmelstore geöffnet sind, wir leichter in Kontakt mit der geistigen Welt treten können. Manchmal wird erzählt es treiben Geister und Dämonen ihr Unwesen in diesen Tagen und Nächten. Mit Perchtenumzügen, Masken, lautem Geknall, Räucherungen, klaren Anweisungen und Ritualen sollen sie vertrieben werden. Es heißt aber auch, dass wir in dieser Zeit die Möglichkeit bekommen, unsere Ahnen, andere Verstorbene oder Naturwesen zu treffen, uns mit ihnen auszutauschen und wichtige Botschaften zu erhalten. Außerdem soll jede einzelne Rauhnacht für einen Monat im kommenden Jahr stehen. Alles was an diesem Tag geschieht, wie das Wetter wird und was wir erleben, kann uns zeigen wie der entsprechende Monat im nächsten Jahr wird. 

Für mich ist es gerade eine Zeit der Ruhe und Gelassenheit, gleichzeitig aber auch der Aufruhr und des Vorwärtsgehens. Es sind Tage, ja, mit der Wintersonnenwende sogar mehrere Wochen, die für mich einen ganz besonderen Zauber versprühen, in denen ich die Gelegenheit erhalte, intensiver mit mir selbst und meiner Seele sowie teilweise auch anderen Seelen in Kontakt zu treten. Es ist für mich die Zeit der Innenschau, der Rückschau, der Vorschau. Es ist für mich die Zeit der Familie, der Freunde, aber mittlerweile auch besonders für mich. 

Für mich beginnen die Rauhnächte in der Nacht vom 24. zum 25.12. und dauern bis zur Nacht vom 05. zum 06.01. Eine Rauhnacht dauert somit immer etwa 24 Stunden. So wurde es auch aus verschiedenen Kulturen überliefert. So wird es häufig gefeiert. Manchmal finde ich jedoch auch Daten, die zur Wintersonnenwende am 21.12. beginnen. Für mich ist dies alles eine große heilige Zeit, im Anschluss an die wunderschöne Adventszeit. Ich beginne also meist am 21. oder 22.12. mit einem Ritual, versuche dann vom 25.12. bis 05.01. jeden Tag etwas Besonderes zu tun und höre dennoch auf mein Gefühl, ob vielleicht davor oder danach auch noch etwas Wichtiges zur einzigartigen Innenschau getan werden will.

In den vergangenen Jahren habe ich Einiges dazu gelesen und mir intuitiv immer das ausgewählt, was mich am meisten angesprochen hat. 

Deshalb möchte ich euch hier gern einen Überblick geben, über die Rituale, die ich schon gemacht habe. Immer wieder werde ich neue hinzufügen.

Dann könnt ihr selbst wählen, welche ihr wann vielleicht ausprobieren wollt oder euch kommen ganz spontan, ganz intuitiv eigene in den Sinn. Wenn wir uns öffnen und ganz hingeben, ergibt sich das für uns Passendste und Schönste in diesem Moment von ganz allein. 

Ich wünsche euch ganz zauberhafte Zeit mit wertvollen Erkenntnissen und wundervollen Erlebnissen. 

Rückschau halten

Eines meiner liebsten Rituale ist es am 31.12. des Jahres Rückschau zu halten.

Was habe ich in diesem Jahr alles erlebt? Welche Gefühle hatte ich dabei? Was ist Wichtiges, vielleicht sogar Richtungsweisendes passiert? Welche Entdeckungen im Innen und Außen habe ich gemacht? Welche meiner Ziele, die ich zu Beginn des Jahres aufgeschrieben habe, habe ich erreicht? Welche bestehen noch immer? Wo haben sich meine Wünsche verändert?

Ich nehme mir Zeit und schreibe alles auf. Diese Notizen hebe ich natürlich auf, damit ich im kommenden Jahr wieder nachschauen kann. 

Selbstverständlich kann ich dieses Ritual auch bereits einige Tage vorher machen, falls die Zeit am 31. knapp wird oder ich nehme mir am 01. Zeit dafür. 

Auch muss der Zettel ja nicht aufgehoben werden, er kann auch verbrannt werden oder in die Erde oder ins Wasser gegeben werden - je nachdem, was sich am besten anfühlt, um Altes loszulassen oder eben die Gedanken zu bewahren. 

Vorschau halten

Am 01.01. nehme ich mir dann die Zeit wiederum alles aufzuschreiben, was ich mir für das kommende Jahr wünsche, was ich mir fest vornehme oder was ich auf jeden Fall tun werde. 

Die Wünsche können riesengroß, aber auch klitzeklein sein, materieller oder immaterieller Art. 

Auch da kann ich das Ritual darum herum noch ganz individuell anpassen. 

Dank an Familie, Freunde und Bekannte

Ich liebe es diese Zeit auch zu nutzen, um meinen Liebsten noch einmal von Herzen zu sagen wieviel sie mir bedeuten, wie sehr ich die Zeit mit ihnen genieße und wie dankbar ich für die gemeinsamen Erlebnisse bin. 

Das tue ich nicht unbedingt nur mit Geschenken zu Weihnachten, sondern eben auch zwischen den Jahren. 

Manchmal reicht aber ja auch nur eine liebevolle E-Mail oder Nachricht oder eine herzliche Umarmung, vielleicht sogar nur liebevolle Gedanken. Je nachdem was gerade möglich ist und sich richtig anfühlt. 

Dies tue ich auch gern mit Bekannten oder gar „Fremden“, die mir in diesem Jahr wichtige Erkenntnisse geschenkt und mich unterstützt haben.

Auch die Treffen mit Familie oder Freunden sind ein wertvoller Schatz in diesen Tagen. 

Verbindungen für das nächste Jahr zu knüpfen kann ebenfalls sehr hilfreich sein in dieser Zeit.

Dank an die Natur

Ein für mich schöner Jahresabschluss ist es der Natur auf verschiedenste Art und Weise, aber in einem Ritual ganz bewusst zu danken. 

Den Vögelchen bzw. Tieren lege oder hänge ich Körner, Samen und Früchte hin. 

Ich zünde eine Kerze an. 

Außerdem spreche ich mit der Natur, singe oder tanze. 

Intuitiv drücke ich meinen Dank für das Jahr aus, für das Essen, welches ich von ihr bekommen habe, für die Arbeit, die die Tiere und Pflanzen für uns tun und für die Schönheit, die uns umgibt. 

Rauhnacht-Tagebuch

Ganz wichtig ist es für mich in den letzten Jahren geworden all meine Erlebnisse und Erfahrungen während dieser heiligen Zeit in einem Tagebuch aufzuschreiben. 

Ich schreibe auch immer etwas zum Wetter oder zur allgemeinen Stimmung. 

Dabei kommen mir sogar ganz oft noch neue Erkenntnisse. Überhaupt den Fokus so sehr auf die Besonderheiten dieser Tage zu lenken, hilft meiner Meinung nach noch mehr Wundersames zu erleben. Manchmal benutze ich dafür sogar ein gesondertes Büchlein oder Heftchen, was diese Zeit des Übergangs besonders würdigt. 

Manchmal, oft auch ein Jahr später, schaue ich dann noch einmal hinein, freue mich darüber und gewinne gleich wieder neue Erkenntnisse. 

Räuchern

Der Name „Rauhnächte“ oder „Rauchnächte“ stammt auch daher, dass zu dieser Zeit besonders viel geräuchert wurde und wird, um „Böses“ zu vertreiben oder in intensiver in Kontakt mit der geistigen Welt zu kommen sowie zur Reinigung.

Ich finde es einfach immer etwas wunderschönes, belebendes, aber auch beruhigendes die Düfte einzuatmen und mich von dieser Räucherhülle während der Innenschau, Meditation, der Rituale oder Sonstigem Passendem umgeben zu lassen. 

Es hilft sich auf bestimmte Dinge einzustimmen und verschiedene Bereiche in unserem Kopf oder dem restlichen Körper anzuregen. 

Weihrauch, Myrrhe oder Salbei sind wohl die bekanntesten Räuchermittel für die Rauhnächte, besonders zur Reinigung. Wunderbar ist jedoch auch Beifuß. Auch andere wohlduftende, erhebende Kräutermischungen, Harze oder Rinden, gern auch selbstgemacht, sind passend, wenn sie mir intuitiv dafür begegnen und mich rufen.

Es kann an ganz bestimmten Tagen geräuchert werden, wie z.B. Heiligabend, zu Beginn oder zu Silvester, oder am 05.01. oder einfach immer dann, wenn es sich richtig anfühlt. Das kann auch jeden Tag sein.

Feuerchen

Bereits die Wintersonnenwende nutze ich inzwischen gern, um ein kleines Feuerchen mit der Familie oder Freunden zu machen. Ein schönes Ritual, um Altes loszulassen. Dabei schreibe ich die Dinge auf einen Zettel, die ich gern loslassen möchte. Andererseits aber auch die Dinge, die ich mir für die Zukunft wünsche. Diesen Zettel gebe ich dann in die Flammen, beobachte wie er verbrennt und freue mich über die Erleichterung und alles Neue was kommt. 

Dies ist auch ein tolles Ritual für Silvester oder zu Beginn des neuen Jahres. 

13 Wünsche

Ein wunderschönes Ritual ist für mich Folgendes:

Am Abend der letzten Rauhnacht, am 05.01., habe ich letztes Jahr 13 Wünsche aufgeschrieben. Jeden auf einen eigenen Zettel. Dann habe ich sie gefaltet und vermischt. 

Dann habe ich jeweils einen genommen, mir den dazugehörigen Monat vorgestellt und ihn verbrannt. 12 mal. Dabei habe ich beobachtet, ob es leicht ging oder nicht und wie die Flammen aussahen. Damit stärkte ich mein Vertrauen, dass meine Wünsche im kommenden Jahr in Erfüllung gehen werden. 

Den 13. habe ich wieder geöffnet. Dieser war der Wunsch, den ich mir selbst erfüllen sollte. 

3 Wünsche

Stell dir vor du begegnest einer Fee, einer Zauberfee. 

Sie sagt dir „Du hast drei Wünsche frei, die ich dir erfüllen werde.“ 

Welche würdest du wählen?

Diese Frage kannst du dir natürlich immer stellen. In den Rauhnächten, in denen alles möglich ist, bekommt es jedoch noch einmal eine ganz andere Bedeutung.

Karten ziehen oder Texte lesen

Etwas, was ich das ganze Jahr über liebe und was mir immer schöne Antworten oder Hinweise schenkt, ist Karten zu ziehen oder ein Buch oder eine Zeitschrift intuitiv aufzuschlagen und zu schauen, was ich gerade Neues lernen darf. 

Die Rauhnächte eignen sich dafür natürlich ebenfalls besonders gut. 

Ich ziehe jeden Tag Karten oder einen Text und lasse mich überraschen, welche Botschaft auf mich wartet.

Hier sind der Fantasie wieder keine Grenzen gesetzt - jeden Tag eine Karte ziehen (z.B. bezogen auf jeden Monat im Jahr) oder 12 auf einmal für das kommende Jahr oder einfach eine intuitive Anzahl für das kommende Jahr. Gern auch für bestimmte Themen, wie Familie, Freundschaft und die eigene Entwicklung oder Beruf. Oder für ganz bestimmte Fragen, die dir auf der Seele brennen.

Filme oder Märchen schauen

Wundervoll finde ich es während der Rauhnächte auch besonders tiefgründige Filme, meist nach wahren Begebenheiten, schöne Schnulzen mit Happy End, Disneyfilme oder Märchen über Märchen zu schauen. Wenn ich sie bewusst anschaue, geben sie mir so viele tolle Informationen und liefern mir wichtige Erkenntnisse. 

Bewusst fernsehen kann auch viel Schönes bringen.

Blei oder Wachs gießen

Viele kennen bereits den Brauch am Silvesterabend Blei zu gießen, um dann die Figuren, die entstehen für das nächste Jahr zu deuten - Was steht mir bevor? Wer oder was begegnet mir?

Es bedarf aber keinem Blei, es geht auch sehr gut mit Wachs. 

Dafür ein Rest-Wachs-Stück auf einen Löffel legen, diesen über die Kerze halten bis das Wachs geschmolzen ist und dann ins Wasser geben. Ebenfalls die entstandenen Figuren deuten. 

Möglicherweise hält Blei ein wenig länger, doch das ist meiner Erfahrung nach bei dem gekauften Blei auch nicht unbedingt der Fall und auch nicht unbedingt wichtig.

Verbindung zur Natur

Letztens zog ich mit Kerzen und Räucherstäbchen los, um durch den Wald zu spazieren und dort zu singen und zu tanzen. 

Ein Baum zog meine Aufmerksamkeit auf mich. Ich deutete was er mir sagen wollte. Dann begann ich spontan zu singen, zu tönen. Für ihn und mich und alle. Danach umarmte ich ihn und bekomm noch einmal klare Nachrichten. 

Ich ging weiter und kam wieder an einem Baum vorbei. Auch da tönte ich wieder, umarmte ihn und bekam Hinweise und Nachrichten. Dies passierte mir noch mehrmals. 

Ich ging auch zu der Stelle, die ich mir bereits vorher im Kopf ausgewählt hatte. Dort zündete ich die Kerzen an, tönte, tanzte, trank Tee und hörte auf die Botschaften der Bäume, die mich dort anzogen. 

Am Ende hatte ich „zufällig“ 13 wichtige, für mich sehr wertvolle, Botschaften erhalten. 

Kaum zu glauben wie spontan solch ein zauberhafter Spaziergang, solch eine wundervolle Begegnung mit der Natur entstanden ist. 

Spontane Eingebungen

Wie gerade an dem Beispiel zuvor zu sehen, liebe ich es auf meine spontanen Eingebungen zu hören. Ich nehme mir etwas vor, und sei es nur ein Spaziergang, und prompt entstehen dadurch einzigartige Rituale und Wunder. 

Lasst euch führen und probiert euch aus. Alles, was euch kommt und was euch selbst im Herzen berührt, ist wertvoll für euch selbst, aber auch für die anderen.

Folgt in den Rauhnächten gern euren spontanen Eingebungen.

Viel Freude und Wunder über Wunder für euch.

Eure Kristin

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So gibt es in jedem Moment unendlich viele Wunder in mir und um mich herum zu entdecken.

Mit offenen Sinnen und mit offenem Herzen mache ich mich auf die Reise, um die WunderWelt zu entdecken. 

Kristin Voß