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Eine Woche spontanes Fasten

Teil I meiner eigenen intensiven 7-Wochen-Selbsterfahrung. 

Fasten nach meinen eigenen Regeln - Einfach, so wie es gerade zu mir passt.

Ich fühlte mich ein wenig unausgeglichen und hatte eine Diskussion mit meinem Partner.

Ganz spontan entscheide ich zu fasten. und Nur am Nachmittag sowie frühen Abend zu essen, nur Obst und Gemüse. Wie ein Geistesblitz fuhr es mir in den Kopf und mir war absolut klar, dass ich sofort damit beginnen werde. Solch eine kurzfristige, klare Entscheidung hatte ich schon lange nicht mehr getroffen. Vorerst kamen auch gar keine Zweifel. Der perfekte Zeitpunkt, die perfekte Umgebung, die perfekte Motivation.

Dieses Projekt gab mir einen richtigen Energieschub. Ich hatte in den letzter Zeit bereits das Bedürfnis viele meiner Projekte endlich Schritt für Schritt in Angriff zu nehmen. Diese Entscheidung löste gleich noch mehr Kraft, Mut und Zuversicht in mir aus. Sogleich begann ich meine Aufgaben zu erledigen, ganz unter den Mottos: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ und „Was hab ich schon zu verlieren?“

Das lief gut.

Tag 1: Ich bin hochmotiviert. Ich bin total beflügelt, dass mich dieser Gedanke traf und ich ihn sogleich umsetzte. Ich bin voller Tatendrang und Mut und fühle mich unglaublich beflügelt. Ich erzähle es auch nicht, mache kein Aufhebens darum und freue mich für mich selbst. Fühlt sich toll an. 

Tag 2: Ich beginne mir mehr Gedanken darüber zu machen was es so bedeutet. Wie läuft eigentlich so eine feste Fastenwoche ab? Wird wirklich gar nichts gegessen oder gibt es eine Suppe, Tee, Saft und Wasser? Keine Ahnung. Ich habe schon Einiges übers Fasten gehört und gelesen. Da war alles immer ein wenig unterschiedlich. Ist ja auch völlig egal. Ich mache gerade meine eigenen Regeln. Viele sagen der zweite Tag ist der Schlimmste. Ich finde es geht. 

Tag 3: Ein bisschen schade finde ich es schon auf ein tolles Frühstück zu verzichten. Mittags bin ich auch verdammt hungrig. Am frühen Nachmittag esse ich wieder einen Apfel und gehe spazieren. Es ist besser. Abends mache ich mir einen leckeren Tomatensalat. Es klappt wunderbar. Und ich freue mich auf das Abendessen und genieße es sehr. 

Tag 4: Auch einen Ausflug in der Familie kann ich gut aushalten, sogar mit viel herumlaufen. Dennoch scheine ich ein wenig emotionaler zu sein, noch emotionaler. Fühle mich andererseits aber auch stärker und kann schneller umschalten und bei mir bleiben. Sehr schön. Auch mein Partner hat Verständnis. Zumindest nachdem ich meinen Hunger erwähne. Sehr hilfreich. Es fällt mir schon ein wenig schwer nicht vom Nudelauflauf zu kosten, doch meine Gemüsesuppe schmeckt mir fantastisch und nährt mich sehr. 

Tag 5: Ich frage mich schon ein wenig, ob das so sinnvoll ist, wenn mein Magen die ganze Zeit knurrt. Ich kann es jedoch sehr gut aushalten und die Zeit dennoch genießen. Ich habe eh gerade das Gefühl viel mehr Zeit zu haben und unfassbar motiviert, konzentriert und arbeitswütig zu sein. Ich bin wirklich gut drauf, vor allem nach dem mega-leckeren Abendessen, das ich mir gekocht habe. 

Tag 6: Ich frage mich wie lange ich fasten möchte. Ich freue mich schon wieder auf ein Frühstück und auf Essen, dann, wenn ich Hunger habe. Andererseits habe ich das Gefühl, dass es meinem Körper und meinem Geist sehr gut tut Zeit und Raum für andere Dinge zu haben und ein wenig gezügelt zu werden. Der Tag ist schön, der Hunger groß und das Essen wird scheinbar täglich leckerer.

Tag 7: Heute will ich eine Abschlusswanderung machen. Anfangs drück ich mich ein bisschen und will sie auf morgen verschieben, doch dann geh ich doch los und freue mich auf meine eigene kleine Pilgerreise. Sie ist fantastisch. Es ist warm, am Mittag heiß, doch im Wald ist es angenehm und die Tour begeistert mich mit ihren Landschaften. In der Sonne mache ich eine Pause und genieße den Ausblick und das Rauschen des Ozeans. Am Nachmittag gehe ich zum Abschluss auch noch einmal baden im Atlantik, an der westlichen Festlandspitze Europas. Dann bin ich da. Nach etwa 14 Kilometern Wanderung ohne Essen, nur Trinken. Am westlichsten Punkt Europas, dem Cabo de Roca. Das letzte Stück hat mich noch einmal stark gefordert, aber auch reich beschenkt und stolz gemacht. Ich bin sehr glücklich. Was für ein Tag, was für eine Woche. Ein zauberhafter Abschluss. 

Tag 8: Mein Fastenbrechen ist am frühen Morgen ein Keks von meinem Sohn. Es fühlt sich den ganzen Tag komisch an etwas zu essen. Besonders. Eigenartig. Falsch. Ernüchternd. Aber auch entspannend. Dann bin ich wieder voll drin. 

Ich war mir nicht sicher, was mir das Fasten bringen wird. Auch zwischendurch spürte ich gar keine großartige Magie, nichts Besonderes, keine außergewöhnlichen Erkenntnisse (scheinbar hatte ich so etwas erwartet oder erhofft). Nur diese Leichigkeit und Kraft, immer wieder. Die Zuversicht und den Enthusiasmus Dinge endlich umzusetzen, die ich schon lange vorhatte. An dem letzten Tag, einer besonderen Wanderung, spürte ich diese unfassbare Leichtigkeit und Kraft. Einen ganzen Tag wanderte ich viele Kilometer in der Wärme, trank nur Wasser. Dabei hatte ich so viele Erlebnisse, die mich nährten, die mir Kraft gaben, diesen anstrengenden Weg zu gehen: Bergauf, bergab, bergauf, bergab, bergauf, bergab, auf schmalen Pfaden, ohne Schatten. Diese Erlebnisse, die ich hatte, auch mit dem Tod eines Hundes am Ende, deuteten auf einen absoluten Neubeginn hin. Wieder ein Neubeginn, wie jeden Tag, wie jeden Moment, doch einen besonderen, einen intensiven. Ich genoss den Abschluss meiner Fastenwoche. Meiner ganz spontanen Fastenwoche, die mich letztendlich doch zu neuen Erkenntnissen, zur Freude, zum Glück, zu mehr innerer Ruhe, Liebe, Leichtigkeit und Bewusstsein brachte. 

 

Danke. Danke an mich selbst sowie an alles, was daran beteiligt war mir diese Erkenntnisse zu schenken. Danke.

Die Tage darauf esse ich gefühlt immer noch weniger und viel bewusster. Dennoch den ganzen Tag und von Allem ein bisschen. Jedoch merke ich auch, dass mir ein bisschen weniger sowie eine längere Pause am Tag gut tun. 

Eine tolle Erfahrung, die bleibend Eindruck in meinem Leben hinterlassen hat.

Am Ende der Woche entscheide ich mich dafür, dass ich gleich mal an meinem eigenen aktuellen 7-Wochen-Programm „Innere Aufrichtung - äußere Ausrichtung“ teilnehme. 

Ich bin immer noch wie elektrisiert, wenn ich an diesen allerersten Energieschub denke, den ich hatte, als ich diese spontane, verrückte Fastenidee hatte. Ich bin noch immer begeistert von mir es gleich ausprobiert und durchgezogen zu haben.

Die zweite Woche im Programm: Jeden Tag spazieren gehen sowie jeden Tag schreiben und Portugiesisch lernen. Mal sehen wie das so wird. 

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Die Welt ist ein einziges Wunder.

Alles, was darin enthalten ist, ebenfalls.

So gibt es in jedem Moment unendlich viele Wunder in mir und um mich herum zu entdecken.

Mit offenen Sinnen und mit offenem Herzen mache ich mich auf die Reise, um die WunderWelt zu entdecken. 

Kristin Voß